«Der Raum Basel enthält die Elemente meines Herkommens und meiner Aufbrüche, auf diese Heimat reagiere ich, auch dort, wo sie brüchig wird, das Daheim zum Daneben wird. Nicht das, was aufgeht, kümmert mich, sondern der Punkt, an dem ich eine Person, eine Landschaft nicht mehr verstehe, an dem ihr Geheimnis beginnt. Immer wieder zieht es mich an die Ränder, nach Schweizerhalle zum Beispiel, zu den Laboratorien, Werkstätten, Fabrikationsanlagen am Rhein, umhüllt von ihrem Hochsicherheitssystem, oder an den Heimatlosenplatz bei Anwil, den ich einer Falschvermessung der Geometer verdanke. Grenzland, 63 Aren klein, Welt in der Welt und finsterer Fleck, einst «in der freyheit» genannt, Niemands- und Allerland, entstanden vor vielen hundert Jahren. Zufluchtsort bei Bettlerjagden, zu Tode korrigiert und gedrittelt unter die drei Anrainerkantone bei der Gabelung in der Tiefe im Jahre 1930. Heimat ist das Spiel der Grenze mit der Grenzenlosigkeit. Die Kinder der Zigeuner und Kesselflicker, Bettler und Gauner spielten einst Himmel und Hölle in diesem Graben. Ich spiele mit, indem ich mir Bedeutung schaffe.»
Markus Ramseier ist als Schriftsteller schon vielfach ausgezeichnet worden >